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China und US-Wahl im Fokus

Konjunkturhoffnungen aufgrund wirtschaftspolitischer Impulse in China einerseits, und die kommende US-Präsidentschaftswahl in den USA andererseits, bestimmen zunehmend das Geschehen an den Finanzmärkten. Wohin geht die Reise und wie positionieren wir uns in unseren Fonds?

Strategische Einschätzung (Oktober 2024)

In die Strategie fließen mittelfristige Indikatoren ein, deren Veränderungen einen Prognosezeitraum von 6-9 Monaten abdecken. Wir betrachten hierbei die Ebenen Makro (Konjunktur), Risikoradar, Saisonalität sowie Marktbreite / technische Faktoren.

Makro: Im globalen Makrobild ergeben sich Anfang Oktober leichte Entspannungssignale. Wirtschaftspolitische Entscheidungen in China, die darauf abzielen die Wirtschaft zu beleben und vor allem den schwachen Immobilienmarkt zu stützen, werden von den Anlegern an der Aktienbörse euphorisch gefeiert. Offenbar werten die Anleger die getroffenen Maßnahmen als wichtiges Aufbruchsignal nach jahrelanger Schwächeperiode der chinesischen Wirtschaft. Dies zeigt sich auch im sentix Konjunkturindex für die Region "Asien ex Japan". Der Erwartungsindex springt um satte 11 Punkte nach oben und unterstreicht die Erwartung der Anleger auf einen "wirtschaftlichen Sonnenaufgang" in China.

Chart: sentix Konjunktur-Gesamtindex Asien ex Japan
sentix Konjunktur-Gesamtindex - Asien ex Japan

Auch die US-Konjunkturdaten zeigen sich stabilisiert. Hier sind es aber weniger rosige Erwartungen, sondern die zähe Robustheit der US-Ökonomie den vielfältigen Widerständen zu trotzen. Von solcher Widerstandskraft ist in Europa wenig zu spüren. Deutschland verharrt in der Rezession und droht den Rest der Eurozone mit hinabzuziehen. Die einzige Hoffnung besteht darin, dass auch die Eurozone etwas von einer globalen Besserung abbekommen würde. Das ist zu wenig, um für Aktien schon ein positives Signal zu bedeuten.

Die Zinsmärkte dagegen spüren die globalen Hoffnungsschimmer deutlich. Dies liegt vor allem daran, dass die Robustheit der US-Konjunktur Zinshoffnungen ebenso sehr dämpft, wie die Sorge, die Inflation könnte ein ungeplantes Comeback erfahren. Zumindest werfen die im Zuge der Nahost-Unruhen steigenden Ölpreise die Frage auf, ob der Rückenwind für die Inflation durch sinkende Energiepreise ein jähes Ende finden könnte. Zumal die Ölpreise auch durch den Umschwung in China, wie auch andere Rohstoffe, Unterstützung erfahren.

Es sind aber auch die weiter kräftig steigenden Löhne und Preise im US-Service-Sektor, welche die US-Notenbank zur Vorsicht mahnen sollten. Kein Wunder also, dass sich das strategische Grundvertrauen der Anleger zu Bonds auf dem Rückzug befindet und eine Verkaufsbereitschaft nach sich zieht.

"China liefert einen wichtigen Konjunkturimpuls, von dem aber die Euroland-Konjunktur noch nicht profitieren kann.", Manfred Hübner (sentix) Click to Tweet

Einen direkten Einfluss übt das veränderte Makrobild bereits auf den US-Dollar aus. Dieser dürfte zum Euro stärker werden, während sich zum Yen keine wesentliche Änderung ergibt. Der Euro könnte also gegen Dollar und Yen an Boden verlieren.

Gold bleibt unseres Erachtens aber noch von den Makrodaten unterstützt. Hier ist es vor allem die Erwartung auf eine weitere monetäre Lockerung, vor allem durch die EZB, die für Gold spricht. Aber auch ein Comeback der Inflation käme den Gold-Bullen, die zuletzt allerdings reichlicher vorhanden sind, wohl nicht ungelegen.

Einen vollständigen Report zum sentix Konjunkturindex können Sie hier abrufen

Im sentix Risikoradar (s. nachfolgende Grafik) messen wir aktuell deutliche Korrekturrisiken für Gold. Sowohl die Anlegerpositionierung als auch die überkaufte Markttechnik lassen eine Korrektur zunehmend wahrscheinlich erscheinen. Allerdings ist der Einstieg in eine solche Schwächeperiode vor dem Hintergrund der kurzfristigen geopolitischen Risiken und der anstehenden US-Wahlen keineswegs einfach zu timen.

China-Aktien sind ebenfalls nach der immensen Rallye der letzten Tage überkauft. Ein Rückschlag wäre absolut typisch und gehört zu einem sich neu entfaltenden Bullenmarkt dazu. Moderate Risiken messen wir auch bei US-Aktien.

Die weiteren Scores aus dem Risikoradar entnehmen Sie bitte der nachfolgenden Grafik. Wir verweisen in Zusammenhang mit den Bondmarkt-Scores auf unsere noch immer geltenden Ausführungen von vor einem Monat.

Chart: sentix Risikoradar
sentix Risikoradar (04.10.2024)

Unter saisonalen Aspekten stehen zwei Zyklen im Vordergrund. Zum einen beginnt in diesen Tagen das stärkere zweite Halbjahr an den Aktienmärkten. Denn Aktien weisen von Oktober bis April eine deutlich bessere Performance auf, als von Mai bis September eines Jahres. Zum anderen finden Anfang November die US-Präsidentschaftswahlen statt. In einem Wahljahr gestaltet sich das Saisonmuster deutlich anders als in anderen Jahren. Rund 30-40 Handelstage vor der Wahl beginnt eine eher schwächere Periode, die bis ca. 5-8 Handelstage vor dem Wahltag andauert und oftmals von einer "Vorwahl-Rallye" abgelöst wird. Nach der Wahl konsolidieren die Märkte oftmals ein paar Tage, bevor dem neu gewählten US-Präsidenten in der Regel ein börsentechnischer "honey moon" beschert wird.

Taktische Signale

Über das Sentiment und den Strategischen Bias erhalten wir kurzfristige Signale für die Märkte. Diese decken einen Prognosezeitraum von 6-12 Wochen ab und werden modell-orientiert bewertet.

Das zuvor beschriebene Szenario würde gut zu den aktuellen taktischen Sentimentsignalen passen. Denn wir messen zum einen, dass sich das strategische Aktienmarkt-Grundvertrauen - vor allem der institutionellen Anleger - deutlich verbessert. Eine solche Verbesserung führt in der Regel zu einem Positionsaufbau und ist ein mittelfristig positives Zeichen.

Zum anderen sinkt das Sentiment ab und reflektiert kurzfristige Unsicherheiten. Unsere statistischen Analysen zeigen, dass eine solche Kombination von Sentiment und Bias typisch für eine Zwischenkonsolidierung in einem intakten Aufwärtstrend ist.

Mit Blick auf einen Anlagehorizont, der über 4 Wochen hinaus reicht, sind die Kursaussichten für Aktien demnach positiv.

Im Gegensatz dazu haben sich die taktischen Modellsignale bei Bonds durch den Rückgang im Grundvertrauen zu Bonds verschlechtert. Zu Gold und im Währungsmarkt messen wir neutrale Modellsignale.

Zusammenfassung

Die strategischen und taktischen Signale werden additiv berücksichtigt und ergeben die finale Positionierung, welche sich in den sentix-Fonds wiederfinden.

Die mittelfristigen Aussichten für Aktien hellen sich auf. Sowohl das Makrobild (über China), als auch die Sentimentmodelle geben eine positive Indikation für die mittlere Sicht. Das saisonal gute vierte Quartal könnte demnach auch 2024 seinem guten Ruf gerecht werden. Kurzfristig sind aber noch Anfälligkeiten erkennbar. Wir bereiten uns deshalb darauf vor, Schwächephasen tendenziell zum Positionsaufbau zu nutzen. Aktuell fühlen wir uns mit unserer Optionsstrategie, die sowohl im Falle einer geopolitischen Zuspitzung samt Aktienkorrektur als auch einer positiven Auflösung der laufenden Konsolidierungsphase nach oben automatisch "den Job erledigen", wohl.

Auf die Bondsignale haben wir konsequent reagiert und die Portfolioduration signifikant reduziert. Bei den Edelmetallen sind wir zwar sensibilisiert, halten unsere Positionen jedoch noch, nicht zuletzt auch wegen der hervorragenden Diversifikationseffekte einer Edelmetallbeimischung in unseren Fonds.

Im Währungsbereich bleiben wir pro Yen orientiert und haben unsere US-Dollar-Absicherung im sentix Risk Return -A- Fonds aufgrund der besseren Dollar-Perspektiven zum Euro aufgelöst.

"Noch ist unsere asymmetrische Aktien-Ausrichtung angemessen, aber wir bereiten uns auf Aktienkäufe vor. Bei Bonds haben wir unsere Position reduziert.", Patrick Hussy (sentix) Click to Tweet

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Wie sich unsere Fonds in diesem Umfeld positionieren und wie die Entwicklung im abgelaufenen Monat war, erfahren Sie je nach Fonds hier:

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