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Strategie Januar 2021

Selten zuvor wurde ein Jahreswechsel von so vielen Menschen so sehr herbeigesehnt, wie der von 2020 auf 2021. Und genauso selten waren sich die Anleger so sicher, dass das neue Jahr ein gutes und besseres Aktien-Jahr als das Alte werden würde. Die Erwartungen für 2021 sind hoch - und zum Jahresstart eine Bürde.

Dezember mit weniger Drive

Erwartungsgemäß konnte der Dezember nicht mehr mitden ganz großen Kurssprüngen aufwarten. Nach dem besten November aller Zeiten waren einfach zu viele Anleger bereits an Bord, um die Kurse signifikant weiter nach oben treiben zu können. Umgekehrt war auch keine Gewinnmitnahmebereitschaft gegeben, das strategische Grundvertrauen war einfach zu hoch. So kam es wie von uns erwartet: der Dezember verlief positiv - ohne jedoch mit großen Sprüngen glänzen zu können.

2021 mit großen Hoffnungen

In das neue Jahr starten die Anleger jedoch mit großen Hoffnungen. Nachdem von den meisten Menschen als persönlich als sehr schwierig empfundenen Jahr dominiert die Erwartung, dass sich ein solches Horrorjahr, gespickt mit Gesundheitssorgen und Freiheitseinschränkungen nicht mehr wiederholen wird. Und diese Hoffnungen haben ein konkretes Erscheinungsbild in Form der zugelassenen Impfstoffe, die nun nach und nach an die Bevölkerung verabreicht werden sollen.

In der sentix Jahresumfrage haben wir selten einen so klaren Optimismus für Aktien messen können, wie Ende 2020. Dabei ist es weniger das Ausmaß der erwarteten Kurssteigerungen, welches auffallend ist, sondern die Gleichförmigkeit in der Verteilung. Nur 15% der Anleger rechnen mit einer negativen Kursentwicklung. 68% der Anleger erwarten für den DAX ein Plus von mindestens 5%.

Unseres Erachtens müssen Anleger in diesem Jahr aufpassen, ihre persönlichen Hoffnungen nicht 1:1 auf die Aktienmärkte zu übertragen. Es darf nicht übersehen werden, dass das Horrorjahr 2020 für die Aktienmärkte nicht gegeben war. Während der DAX etwas mehr als ein Nullsummenspiel lieferte, warfen US-Aktien (S&P 500) einen Ertrag in US-Dollar von rund 18,4% (Nasdaq +48%!) und japanische Aktien ebenfalls rund 18% ab. Die "schlimmste Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit" war für die Börsen kein Horrorjahr - zumindest nicht für diejenigen Anleger, die die Nerven behalten haben.

Ursächlich für diese Abkopplung zwischen persönlichem Erleben und Börsenentwicklung ist das Verhalten von Regierungen und Notenbanken. Während die einen ihre fiskalischen Spielräume voll ausgeschöpft und meist sogar überdehnt haben, haben die anderen durch eine sehr expansive Geldpolitik sichergestellt, dass diese Fiskalpolitik auch finanzierbar bleibt. Die Folge ist eine massive Ausweitung der Geldmengen, die nur zum Teil in der Realwirtschaft benötigt wurden und zum anderen Teil, den Finanzmärkten zugute kam. Nicht zu unterschätzen ist in diesem Zusammenhang die hohe Sparquote der Bürger, die im Lockdown einfach weniger Geld ausgeben können. Stattdessen haben sich einige dieser Menschen in der freien Zeit mit der Börse beschäftigt und angefangen "zu spielen".

Für 2021 sollten wir dies im Hinterkopf behalten und uns bewusst machen, dass sich diese Art von Fiskal- und Geldpolitik nicht nur - wie bereits geschehen - in steigenden Goldpreisen niederschlagen wird, sondern prägend auch für das Jahr 2021 sein wird. Entweder, weil diese Politik in gleicher Weise hemmungslos fortgesetzt wird (wie die Bullen erwarten) oder mit dem Ende der Lockdowns auch wieder eingeschränkt wird (und dann als fehlender monetärer Impuls negativ an den Märkten spürbar wird).

Lockdowns erzeugen Unsicherheit

Zu Beginn des Jahres 2021 sind die oben beschriebenen Themen aber noch nicht kursprägend. Die ersten Wochen des Jahres stehen zum einen unter dem Eindruck einer überkauften Markttechnik als Folge der November-Rallye und einer spürbar einsetzenden Gewinnmitnahmebereitschaft der institutionellen Anleger.

Diese ist die direkte Folge der leider nicht enden wollenden Lockdown-Politik in Europa. Anfang November konnte die Anleger der angekündigte zweite Lockdown ("lockdown light") nicht schrecken, denn die Anleger waren zuvor schon viel zu pessimistisch (= Chance für Contrarians!). Zudem lenkte der Ausgang der US-Wahl und die Nachrichten von der Zulassung der ersten Corona-Impfstoffe den Blick auf eine bessere Zukunft in 2021. Doch inzwischen ist große Ernüchterung eingekehrt. Aus dem "lockdown light" wurde in Deutschland ein harter Lockdown - der im Januar in eine weitere Verlängerung gehen wird. In anderen Staaten werden die Maßnahmen ebenfalls restriktiver, beispielsweise in UK.

Dies führt zu Zweifeln bei den Profianlegern, ob es wirklich klug ist, weiter auf eine Entkopplung der Märkte zu setzen und die Lockdowns zu ignorieren.

Diese aufkommende Nervosität dürfte die ohnehin im Saisonmuster angelegte Neigung zu einer Konsolidierung bei Aktien begünstigen, so dass wir uns in unserer Strategie und in unseren Portfolien deutlich defensiver aufgestellt haben und im Vergleich zum vierten Quartal 2020 relativ geringe Aktienquoten derzeit in unseren Portfolien halten.

Läuft die Konsoliderung in den nächsten vier bis sechs Wochen erwartungsgemäß ab, könnte eine Februar-Angst eine gute Einstiegsgelegenheit in Aktien bedeuten.

sentix Jahresausblick 2021

Wie wir die Märkte insgesamt im kommenden Jahr einschätzen, haben wir im sentix Jahresausblick 2021 analysiert. Diese umfangreiche Studie wird über unsere Schwesterfirma sentix GmbH vertrieben und kann von Ihnen hier erworben werden.

sentix Einblicke

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Der abschließende Blick auf Anleihen, Währungen und Gold

Zum Abschluss werfen wir noch einen kurzen Blick auf die weiteren Assetklassen, die für unsere Fonds bedeutsam sind. Bei Anleihen bleiben wir weiter sehr vorsichtig. Die positiven konjunkturellen Vorzeichen sind für uns klare Warnsignale vor einer Bondmarkt-Korrektur. Bei Gold ist die Konsolidierung erwartungsgemäß konstruktiv verlaufen. Wir messen ein wieder steigendes Grundvertrauen und auch die technische Lage von Gold und Silber hat sich deutlich verbessert. Hinzu kommt eine saisonale Unterstützung, speziell für die ersten 40 Handelstage. Unsere wieder erhöhte Position in Edelmetallen (im sentix Risk Return -M- Fonds) behalten wir entsprechend bei und bauen diese, wie auch Bestände in Goldminen-Aktien (im sentix Risk Return -A- Fonds), ggf. noch etwas aus.

 


Wie sich unsere Fonds in diesem Umfeld positionieren und wie die Entwicklung im abgelaufenen Monat war, erfahren Sie je nach Fonds hier:

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