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Strategie Juni 2019

Die vor einem Monat an dieser Stelle beschriebenen Mai-Risiken haben sich zu erkennen gegeben und die Aktienmärkte im Monatsverlauf deutlich nach unten gedrückt. Ist "sell in May" in diesem Jahr doch richtig oder kommt es in den nächsten Wochen zu einer Kurserholung?

Risiken haben sich materialisiert

Vor einem Monat beschrieben wir die Anfälligkeit des Aktienmarktes aufgrund der relativ stark überkauften Markttechnik. Im sentix Risiko-Radar, unserer systematischen Messung von Risikofaktoren, wurden Aktien als überdurchschnittlich riskant eingeschätzt. Vor allem galt dies für die US-Aktienmärkte, S&P 500 und Nasdaq Index.

Einen Monat später haben sich Kursverluste von 5-8% eingestellt. Diese Korrektur hat einige Spuren im sentix-Datenkranz hinterlassen. So ist die positive Stimmung deutlicher Angst gewichen. Im sentix Aktien-Sentiment messen wir Werte, die eine Kurserholung wahrscheinlich machen. Positiv ist auch, dass das strategische Grundvertrauen noch positiv ist. Dieses hat sich zwar zuletzt leicht abgeschwächt. Noch scheint eine generelle Abkehr von Aktien aber nicht stattgefunden zu haben. Mit anderen Worten: die Anleger haben sich von der Idee eines Konjunkturaufschwungs noch nicht verabschiedet.

US-Konjunktur kippt ab?

Dabei gäbe es durchaus Grund zur Sorge. Im Mai hat der Handelsstreit zwischen China und den USA eine überraschende Verschärfung erfahren. Die Entscheidung des US-Präsidenten, Geschäfte von US-Firmen mit dem chinesischen Technologiekonzern Huawei zu verbieten, ist ein Vorgang großer Tragweite und definitiv eine neue Eskalationsstufe. Hierauf können die Chinesen nur mit deutlichen Gegenmaßnahmen reagieren - und haben dies auch getan. Die Folge, wie die Grafik zu den US-Frachtverschiffungen (Land, Wasser, Luft) zeigt, ist ein erheblicher Momentumverlust der Konjunktur auch in den USA. Dass durch die sentix Konjunkturerwartungen seit Januar angezeigte Erholungsszenario der Weltkonjunktur wackelt mächtig.

Wir sind dennoch nicht wirklich um die Aktienmärkte besorgt. Zweifel über eine konjunkturelle Trendwende sind in dieser Phase des Börsenaufschwungs normal. Ein weiterer Grund für unsere eher optimistische Haltung liegt in den Anlegerpositionierungen begründet. Die jüngsten sentix-Daten signalisieren, dass die Anleger mehrheitlich relativ deutlich unterinvestiert sind. Selbst wenn die Unsicherheitsphase also andauert, gibt es nicht viel Anlass für eine Verkaufs-Portfoliohandlung.

Schlechte Stimmung, niedrige Positionierung - wäre nicht Trump mit seinen unberechenbaren Aktionen, läge ein klares Kaufsignal vor. Jedes Signal aus dem Weißen Haus, den Handelskrieg nicht weiter eskalieren zu wollen, dürfte den Aktien deshalb sehr gut bekommen. Wir bleiben bei unserer Erwartung, dass Aktien - bis in den Spätsommer hinein - aussichtsreich bleiben dürften. Sollten die sentix Konjunkturindizes nachhaltig nach Süden drehen, wäre ggf. neu zu überlegen.

Bonds sind gefährdet

Anders sieht es bei Anleihen aus. Hier sind die Anleger relativ offensiv positioniert, zum Teil so lang wie seit 2008 nicht mehr (Bundesanleihen). In den USA ist die Lage differenzierter zu beurteilen. Denn hier kommt es nun zu einer klaren Spekulation auf sinkende Geldmarktzinsen durch die US-Notenbank. Diese stützt die Anleihen, wobei wir nach wie vor davon ausgehen, dass sich die Zinskurve in den USA versteilern wird. Insgesamt sind wir bei Bonds deutlich vorsichtiger als zuletzt positioniert.

Gold glänzt wieder

"And the winner is ..." - der Euro! Die Europawahlen liegen hinter uns. Damit sind zwar keine Probleme in der EU gelöst, doch die Fokussierung der Anleger auf Europa lässt etwas nach. Stattdessen rücken nun eine mögliche US-Rezession und nahende US-Zinssenkungen in den Fokus. Die Zinsdifferenz zwischen Euroland und den USA schrumpft beträchtlich und dies löst die Hängepartie bei EUR-USD auf. Zudem ist der Euro ab Mai saisonal unterstützt. Wir bleiben bei unserer Euro-positiven Haltung.

Auch Gold profitiert von dem Kurswechsel des US-Dollars. Zum einen, weil sinkende Zinsen dem Gold gut tun (u.a. wegen der Aussicht auf steigende Inflationsraten und einer niedrigeren Konkurrenz durch den Zinsmarkt), zum anderen weil der Goldpreis oft negativ zum US-Dollar korreliert ist.

Ein weiterer Grund für steigende Goldpreise ist für uns, dass die Anleger zunehmend über die Wirkungslosigkeit der Geldpolitik besorgt sein dürften. Je stärker das Vertrauen in die traditionellen Währungen erodiert, desto eher kann Gold davon profitieren. Die Aussicht, dass die Finanzmärkte dauerhaft nur noch bei sehr niedrigen Zinsen "funktionieren", zerstört das Vertrauen in die Papiergeldwährungen - jeden Tag ein bißchen. Wir finden Gold weiter deshalb weiter aussichtsreich -  "gut und stetig". 

 


Wie sich unsere Fonds in diesem Umfeld positionieren und wie die Entwicklung im abgelaufenen Monat war, erfahren Sie je nach Fonds hier:


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