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Strategie März 2021

Die ersten beiden Monate des Jahres brachten zwar einerseits einen eher konsolidierenden Charakter der Aktienmärkte hervor. Die von uns erwartete "spürbare Korrektur" ist jedoch ausgeblieben. Ende Februar gestaltet sich die sentix-Datenlage deutlich besser als noch vier Wochen zuvor, so dass wir Anpassungen vornehmen.

Die "Iden des März" ...

Bevor wir auf die sentimenttechnische Lage zu sprechen kommen, möchten wir zwei saisonale Aspekte hervorheben, welche traditionell für die Kapitalmärkte als Ganzes und für die Aktienmärkte im Speziellen bedeutsam sind. Beginnen möchten wir mit den "Iden des März". So wird seit der Ermordung Julius Cäsars der 15. März eines Jahres bezeichnet. Unsere Untersuchungen zeigen, dass dieses Datum in zweifacher Hinsicht für die Finanzmärkte wichtig ist. Zum einen zeichnen sich die 2-3 Wochen vor dem Datum durch eine erhöhte Marktvolatilität aus, die nicht nur Aktien, sondern auch Anleihen oder das Gold betreffen. Diese erhöhte Volatilität ist ein Zeichen dafür, dass speziell diese Wochen des Jahres eine hohe Bedeutung für die Positionierung der Anleger aufweist. Volatilität ist oft ein Zeichen für Irritation - und eine Irritation der Anleger rührt oftmals aus strategischen Unsicherheiten her.

Zum anderen beginnen nach dem 15. März häufig nachhaltige Trendbewegungen, die bei Aktien mehrheitlich positiv ausfallen. Denn die empfundenen Irritationen "klären" sich anscheinend für die Anleger Mitte März. Und darüber hinaus liegt am ersten Freitag nach dem 14. März ein wichtiger Verfallstermin für Futures und Optionen bei Aktien. Dieser erste Verfallstermin ist unserer Erfahrung nach der wichtigste "dreifache Hexensabbat" des Jahres, was ebenfalls mit dem Bedürfnis der Anleger zusammemhängen dürfte, sich "für das Jahr richtig zu positionieren".

... und der starke April

Das vorstehend Gesagte zu den Iden des März wird durch ein zweites saisonales Phänomen ergänzt, welches speziell für den Aktienmarkt gilt. Und dies betrifft die Stärke des Monats April. Über alle Märkte und Regionen hinweg ist der April der stärkste und gleichzeitig der homogen-positivste Monat des Jahres. Für den DAX bedeutet dies beispielsweise einen Durchschnittsertrag seit 1990 von 2,74% bei einer Trefferquote von 73%. Für den US-Aktienmarkt lauten die Werte 1,61% und 77% Trefferquote (= Anzahl der Jahre mit einem positiven April-Verlauf).

Der April ist auch deshalb, zumindest in Europa, ein so positiver Monat, weil im April und Mai die meisten Unternehmen Dividenden zahlen, die nur einmal im Jahr ihre Gewinne ausschütten.

Neutrale Stimmung, stabiles Grundvertrauen

Aus diesen saisonalen Gesichtspunkten dürfen die Anleger also positiv auf die kommenden Wochen des Jahres blicken. Aber auch die sentix-Sentimentdaten haben sich verbessert und erlauben nun eine optimistischere Haltung zum Aktienmarkt.

Das stärkste Pro-Argument kommt derzeit von den Stimmungsdaten. Denn während die Aktienmarkt von ihren Hochs der letzten Monaten kaum etwas abgegeben haben, konnten sich die noch zum Jahreswechsel 2020 / 2021 optimistischen Stimmungswerte deutlich zurückbilden. Wir messen inzwischen sogar einen leichten Überhang an Bären im Vergleich zu den Bullen. Nun könnte dies auch ein Indiz für eine negative Sentimentdivergenz sein, die sich häufig an einem oberen Wendepunkt ausbildet.

Dies erscheint jedoch aus zwei Gründen wenig plausibel. Zum einen verläuft eine Sentimentdivergenz im Regelfall über kürzere Zeiträume. Und zum anderen ist eine solche Divergenz meist eine Begleiterscheinigung eines erodierenden, strategischen Grundvertrauens. Genau das passiert aber derzeit nicht. Wir messen ein relativ stabiles, positives Grundvertrauen, so dass sich beispielsweise durch die Differenz zwischen bearishem Sentment und positiven Grundvertrauen ein niedriger TD-Index ergibt - ebenfalls ein positives Vorzeichen für die Aktienmärkte.

Dennoch ist eine positive Trendforsetzung keine sichere Bank. Ein Unsicherheitsfaktor bleibt die offensive Positionierung speziell der Privatanleger. Dieser Umstand muss nicht zwingend für eine sofortige, größere Korrektur sprechen. Würden die Privaten beispielsweise durch weiter steigende Kurse "belohnt", könnte der Eindruck eines scheinbar risikofreien Marktes entstehen. Die Folge wäre eine "gelernte Sorglosigkeit", die sich später im Jahr dann rächen könnte. Das wäre dann eher für den Zeitraum Juni bis August zu erwarten.

In Summe kommen wir bei der Aktienanalyse zu einem positiven Votum. Wir haben unsere Aktienbestände wieder spürbar erhöht, um die uns signalisierten Chancen der nächsten Wochen zu nutzen.

Der abschließende Blick auf Anleihen, Währungen und Gold

In diesem Monat haben wir als Chart des Monats das sentix Risikoradar für Euroland-Anleihen ausgewählt. Hier werden nämlich Chancen für Anleihen angezeigt, die sich aus der Korrektur der letzten Wochen ergeben haben. Entsprechend haben wir unsere Anleihen-Position, die bis zuletzt auf steigende Zinsen ausgerichtet war, mit Gewinn geschlossen und sind nun im sentix Risk Return -M- moderat "long" investiert. Wir sehen die angezeigten Chancen nur als taktische Gelegenheit. Strategisch bleiben wir bei unserer Auffassung, dass Bonds keine wirkliche Berechtigung in einem Portfolio haben. Die erwarteten Ertragsmöglichkeiten sind zu gering, zudem gehen wir von deutlich steigenden Inflationsraten aus, welche die Anleihen wohl spätestens ab Mai wieder in Druck setzen dürften.

Gold, was wir für das gesamte Jahr 2021 nach wie vor für attraktiv erachten, hat zuletzt stark enttäuscht. Der Zinsanstieg belastete hier deutlich und die Weigerung der Anleger, sich von korrigierenden Preisen aus ihrer Position drängen zu lassen, hat die Korrektur wohl zusätzlich verlängert. Inzwischen messen wir Positionsanpassungen, so dass wir davon ausgehen, dass das Schlimmste der Korrektur hinter uns liegt. Die erwartete, kurzfristige Stabilsierung bei Anleihen sowie die nachhaltig steigenden Inflationsraten ab dem zweiten Quartal dürften dem Goldpreis besser bekommen als das Umfeld der letzten Wochen.

 


Wie sich unsere Fonds in diesem Umfeld positionieren und wie die Entwicklung im abgelaufenen Monat war, erfahren Sie je nach Fonds hier: