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Strategie Mai 2019

"Sell in May and go away"? Wie jedes Jahr fragen sich die Anleger, ob man seine Aktienbestände im Mai reduzieren sollte oder ob es sich lohnt, diese über den möglicherweise turbulenten Sommer zu halten. Wir gehen dieser Frage im Rahmen unserer Strategie nach.

Saisonmuster

Woher kommt eigentlich die Börsen-Weisheit des "sell in May"? Die Analyse des Saisonmusters zeigt es: der Zeitraum Mai bis September ist durchschnittlich weit weniger attraktiv für Aktienanleger, als der Zeitraum Oktober bis April. Wohlgemerkt: es handelt sich um Durchschnittserträge. In einzelnen Jahren ist eine solche relative Schwäche kaum zu beobachten. Die Trefferquoten, also die Monate mit positiven Erträgen, liegen auch zwischen May und September bei über 50% - damit aber dennoch unter den gut 60% im Schnitt der sonstigen Monate.

In diesem Jahr könnte es zunächst ebenfalls wieder danach aussehen, dass sich die Börsen-Weisheit bewahrheitet. Unter anderem, weil die anstehenden Europa-Wahlen den Anlegern einen Anlass für Gewinnmitnahmen liefert. Aber auch, weil die Märkte ausgereizt wirken.

Erhöhte Risikolage

Denn wie ein Blick auf das sentix Risiko-Radar zeigt, überwiegen bei Aktien derzeit die Risiken die Chancen. Diese Risiken speisen sich aus der Markttechnik. Kein Wunder: nach 15-25% Ertrag (je nach Markt) sind die markttechnischen Indikatoren "überkauft". Die Indikatoren wohlgemerkt.

Die Anleger-Depots sind aktuell keineswegs "überkauft", wie ein Blick auf die sentix-Positionierungsdaten offenbart. Hier zeigt sich ein ganz anderes Bild, denn die Anleger haben den Aufschwung nur unterdurchschnittlich mitgemacht und die Untergewichtung in Aktien zu Jahresstart ist aktuell gerade einmal zu einer neutralen Positionierung geworden. Die Profis sind gar mehrheitlich noch immer leicht untergewichtet.

Bessere Konjunktur versus Ankereffekt

Während also die kurzfristige Markttechnik zur Vorsicht mahnt, haben die sentix Konjunkturerwartungen in den letzten Monaten nach und nach gedreht. Das Rezessionsgespenst scheint vertrieben, die Zeichen stehen auf einer Fortsetzung des Aufschwungs. Es gäbe also durchaus einen "guten Grund" für die Anleger, ihre Depots stärker pro Aktien auszurichten.

Doch dem steht ein starker psychologischer Ankereffekt gegenüber. Aufgrund der Tatsache, dass die Jahresschlusskurse 2018 nahe dem Korrekturtief der 2018er-Korrektur lagen, stehen nun seit Jahresstart kräftige Kursgewinne zu Buche. Diese sind zwar überwiegend nur Erholungen auf die vorhergehenden Verluste, doch für die Anleger, die oft in Jahresergebnissen denken, wirken die Aktienmärkte nun "teuer". Wer hätte schon Ende 2018 mit einem so starken Kursaufschwung 2019 gerechnet?

Trotz des sich bessernden Konjunkturumfelds besteht dadurch eine starke Hürde für die Investoren, weiter in Aktien zu investieren. Dies wiederum eröffnet die Chance, dass die Haussebewegung des Jahres 2019 keineswegs schon im Mai enden muss. Eine ausführliche Darstellung dieses interessanten Effektes können Sie auch nochmals in unserer Webinar-Aufzeichnung anschauen.

Wir erwarten, dass der Mai ein Konsolidierungsmonat wird, in dem die derzeit angezeigten markttechnischen Risiken abgebaut werden. Sollte dies, vielleicht auch in Verbindung mit politischen Faktoren, dazu führen, dass sich in den nächsten Wochen wieder ein negatives Stimmungsbild einstellt, die Konjunkturerwartungen und der Strategische Bias sich aber weiter verbessern, dann könnte der Aufwärtstrend noch bis in den August hinein weitertragen.

Eine Hausse stirbt in der Euphorie - davon ist noch nicht viel zu sehen. Es gibt also gute Gründe, seinen Aktienbeständen weiter die Treue zu halten und Korrekturen, Stand heute, als Kaufchancen zu verstehen.

Renten, Währungen und Edelmetalle

Wie steht es um die anderen Anlageklassen? Bonds dürften im Gegensatz zu Aktien ihren Zenit praktisch erreicht haben. Zwar kommt den Anleihen zugute, dass die Basiseffekte des Ölpreises derzeit noch inflationsdämpfend wirken. Aber die Zeit spielt zunehmend gegen die Renten. In der zweiten Jahreshälfte erwarten wir, dass sich die Wahrscheinlichkeit für negative Inflationsüberraschungen verstärkt. Davon wiederum dürfte das Gold profitieren, welches stärkeren Gewinnmitnahmen ausgesetzt ist, als wir erwartet hatten. Nichtsdestotrotz bleibt der Strategische Bias der Anleger erhalten, während sich die Positionierung schon wieder reduziert hat. Jeder Anflug von Angst im Edelmetall-Markt stellt deshalb u.E. eine Chance dar.

Auch im Währungsbereich tut sich etwas und die Waage beginnt sich gegen den US-Dollar zu neigen. Wir bleiben pro EUR-USD und pro YEN-USD ausgerichtet. 

 


Wie sich unsere Fonds in diesem Umfeld positionieren und wie die Entwicklung im abgelaufenen Monat war, erfahren Sie je nach Fonds hier:


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